Schlagwörter
Bangkok, Düsseldorf, Finnland, Kindergarten, Kylmäkoski, Tampere, Theater, Valkeakoski
[Du magst mich nicht.]
Ich versuche mich jetzt an dem wahnwitzigen Projekt „Josefina berichet über all die tollen Dinge, die sie in letzter Zeit inner- und außerhalb des Kindergartens gemacht hat“. Das habe ich eigentlich schon eine Weile vor und jetzt wird das immer mehr, deswegen wird das bestimmt ein Spaß. (Also, so viel ist es nicht, aber meine Motivation ist ja immer gering. Wie meine Konzentrationsspanne!)
Und ich werde jetzt meinen großartigen Taschenkalender zu Rate ziehen. :zieh: Ähm, ja.
Der Mai, der Mai.
Erstmal waren wir (Dario und ich, ne?) in Tallinn, aber das ist ein anderes Eintrag, der bestimmt auch noch irgendwann kommt.
Am 13.5 (hallo, Patrick!) waren die kleinen Kindergartenkinder, Killu, Leena, Annette und ich im Theater in Valkeakoski. Wir haben was tolles gesehen. Glaube ich. (Vorgestern wurde mir das Stück erklärt, weil ich’s echt nicht verstanden habe. Allerdings gibt es einen Haufen Szenen, die offensichtlich nur da waren, weil sie lustig waren. So ohne Sinn. Argh, das ist nicht fair, wenn da ein voll Nichtmuttersprachler sitzt und sich ernsthaft bemüht etwas zu verstehen!)
Das Stück hieß jedenfalls irgendwas mit Uppo-Nalle. Ja, ein Teddybär. Und dann kamen noch allerlei andere lustige Gestalten darin vor. In der Pause gab’s Saft und Kekse und danach sind wir wieder in den Kindergarten maschiert. (Vom Kindergarten bis zum Stadttheater sind’s bestimmt fünzig Meter!) Das war ein vergnüglicher Tag. Und die Sonne hat geschienen, Nachmittags wurde sogar der Nachmittagssnack (Deutsches Wort für Snack?) draußen gegessen! Im Mai! In Finnland! Unglaublich!
Am nächsten Tag, 14.5., war dann die Kevätjuhla, also die Frühlingsparty. Mit Gesang und Tanz, was nur bei kleinen Kindern niedlich ist, dafür dann aber auch wirklich. Und Kuchen gab’s auch, ganz viel Kuchen. Leena war sehr verwirrt, dass diese wenigen Menschen (es waren gar nicht so wenige, alle 21 Kinder + Geschwister + Eltern waren da) es geschafft haben derartige Mengen an Kuchen zu verschlingen. Ja. Es gibt nicht so viel dazu zu sagen, ne? Das ganze dauerte vielleicht eine Stunde und dann sind alle wieder nach Hause gegangen. Sehr vergnügt und glücklich, natürlich. So, wie man in Finnland eben immer ist. Mein Lieblingslied ist „Kaunis kirkas aurinko paistaa“. Falls das jetzt jemand wissen wollte.
Am Wochenende war das Leben auch total spannend.
Am 16.5. war ich mit Veikko verabredet. Veikko ist immerhin schon sechs Jahre alt, aber er ist toll. Und seine Mutter auch. Also traffen wir uns mit dem Fahrrad im Stadtzentrum (Valkeakoski hat etwas, das Bangkok nicht hat! Siiieg!) und fuhren dann vergnüglich zu ihnen. Sie wohnen nämlich ein bisschen außerhalb. Ich durfte gleich mit Veikko Eishockeykickerirgendwas spielen und habe gnadenlos verloren. Dafür habe ich mein Düsseldorfmemory überlegen gewonnen. Man merkt manchmal, dass der Finne an sich eher dem Eishockey zu geneigt ist als dem Fussball. Was ich bedauerlich finde, weil Fussball natürlich viel cooler ist.
Öhm. Essen und all sowas. Und dann waren wie in dem beheizten Aussenschwimmbecken, das ist ein wahnsinnig tolles Teil. Ich will es haben. Es ist nicht groß, mehr so ein Whirlpool ohne Blubberzeugs, aber in Finnland ist es draußen kalt und windig und wenn man dann in so heißem Wasser rumhockt, dann ist das sehr lebenswert. So ist das! Die haben überhaupt ein Haus, dass ich ganz großartig finde + externe Saune + neue Garage + großen Garten + Baumhaus. Das macht das Leben sehr reizend und sie sind sehr nett dabei und so. Hach.
Am Sonntag war ich dann Otto besuchen. Eigentlich seine Mutter. Eigentlich wollte ich auch nur die Waage zurück bringen, die ich mir borgte. Aber dann saß ich doch eine Stunde da im Garten, weil die Sonne! Es gibt eine Sonne!
Am Montag, 18.5., war dann die Kevätretki, was man wohl mit Frühlingsausflug übersetzten könnte. Wir fuhren mit dem Bus nach Voipaala, was, wie man sieht, immer noch in Valkeakoski liegt, demnach also nicht so sonderlich weit weg war. (Allerdings äußerte ich mich ja schoneimal über die doch sehr großzügigen Flächen von finnischen Städten.) Und außerdem ist ein Ausflug mit 19 Kindern nicht nur Vergnügen.
Hm, ja. Als wir da waren bekamen wir erstmal eine Führung durch das Haus, ich habe nicht zugehört, deswegen weiß ich nichts. Ich muss bei finnisch nämlich immer tüchtig zuhören und lauschen und denken, damit ich was verstehe, aber das war mir zu anstrengend. Soll ich mich jetzt was schämen? Dann durften die Kinder Bilder malen, ich bin mir nicht sicher, warum, aber sie haben gemalt. Sehr schön gemalt.
Ja, wie man sieht durften die erst Wasserfarben auf einem nassen Blatt verschmieren und das dann trocken fönen, um dann Gepenster darauf zu malen. Ich bin mir nicht sicher, warum Gespenster aber irgendwas war damit. Außerdem habe ich die Bilder meistens trocken gefönt, weil die lieben Kinder zu faul waren den Fön zu halten und ich bin ja sozial, ne? Das Bild da, das ist von Sylvia.
Öhm, ja. Nach dem tollen Kunstprojekt, gab’s essen, welches mitgebracht wurde. Würstchen und Nudeln und Kekse. Die Kekse aber nicht dazu, sondern erst danach. Und Milch, fettfreie Milch, wie jeden Tag zu jeder Uhrzeit zu allem. Finnen! Dann wurde ulkig gespielt, auf einen Hügel geklettert. Und so. Das war ja alles mal voll irgendwas mit Mittelalter und historisch sehr wervoll. Und irgendwo hat man angeblich eine tolle Aussicht über den See, aber da konnten wir nicht hingehen, der Bus zurück kam doch! Und dann haben alle, außer Veikko, weil der nie schläft, geschlafen und es war sehr herzig und ich habe Ronja Räubertochter gelesen.
Am 21.5., also dem Feiertag, der sich in Finnland Helatorstai nennt, war ich mit Niina + Veikko und Nina + Otto in dem Sommermökki von Nina. Das war fei dufte da und sehr finnisch. Hach. See und Steg und Sauna und Wald.
Als erstens haben wir einmal tüchtig gegrillt, was trotz des unpässlichen Wetter möglich war, weil das Haus, dieses runde, was man auf dem Bild sieht, ein Grillhaus ist. In der Mitte hängt ein Grill und darum sind Bänke und durch einen Schornstein geht der Rauch raus und alles ist sehr gemütlich und warm. Und es ist furchtbar nordfinnisch. Und es war lecker, aber als Deutscher muss man ja auch Würstchen mögen, wenn man schon kein Bier trinke oder so ähnlich. Außerdem habe ich einen Haufen Ballspiele mit Veikko und Otto gespielt und wir waren alle schlecht. Aber das Vergnügen war ganz auf unserer Seite!
Und weil wir dann noch nicht genug Spaß hatten, haben wir einen Waldspaziergang zu einem anderen See gemacht, der war größer. Auf dem Weg haben wir Froschlaich begutachtet, was ’ne eklige Angelegenheit ist. Aber nun gut. Und Kettuleipä (Fuchsbrot? Irgend so’ne Pflanze.) gegessen, was lustig schmeckt. Wie Salz und Pfeffer. Der See war schön, für eine Moment hat die Sonne geschienen und Otto und Veikko waren damit beschäftigt ein Spielzeugauto durch geschicktes Werfen in sämliche Einzelteile zu zerlegen. Irgendwann mussten sie dieses Unterfangen abbrechen, weil das Auto leider in einem Baum hängen blieb. Diese Umweltsünder! Und es kam einfach nicht wieder runter!
Leise schlichen wir uns dann davon. Und haben Pulla gegessen. Ich habe Pulla gegessen, die anderen haben hauptsächlich Karjalanpiirat gegessen, was ich leider furchtbar widerwärtig finde.
Wir wurden immer vergnügter, denn wir spielten Uno. Veikko hatte noch nie Uno gespielt und durfte mit mir ein Team bilden und wir haben verloren. So richtig verloren. Uuuh. Dann gab’s Pfannkuchen im Grillhaus. Ja, es gab nur essen die ganze Zeit, ich weiß nicht wieso. Und dann sind wir wieder gefahren, glaube ich. Aber es war sehr schön. Und hach. Und seeig. Weil ich mag die Seen, ne?
Hm. Ja. Samstag war ich in Tampere, aber davon berichtete ich schon und Morgen kommen Mama und Schwester und darauf freuen wir uns doch alle mal ganz tüchtig, ne?
Und gelegentlich kommt mir der Gedanke, ich sollte in irgendeiner Form konstruktiver über meine Auslandserfahrungen bloggen und euch, liebe Leserschaft, viel besser daran teilhaben lassen, aber mir fällt nie was ein, was interessant sein könnte. Wenn jemand was wissen will, soll er halt fragen. Apüh.
Josefina