Ich trinke Sandorntee. Das hat zwei Gründe. Einerseits ist der lecker, andererseits habe ich kaum mehr anderen Tee. Dafür Lateinvokabeln. Würde ich die soviel konsumieren wie Tee, ich wäre schon einen Schritt weiter. In riesen Sätzen nähern wir uns dem Ziel, obwohl wir längst vergessen haben, was das ist. Oder was es mal war. Auch sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, wissen doch gar nicht, was sie hier tun. Na gut, dafür scheint ja die Sonne. Die Karamellkerze riecht gar nicht nach Karamell. Außer man steckt seine Nase rein, aber wer wird schon seine Nase in die Kerzen von fremden Menschen (das schließt auch die eigene Person mit ein) stecken?! Na, da haben wir’s doch! Vielleicht ist paranoid doch nur eine Lebenseinstellung. Genauso wie rote Backsteine und nackte Füße. Man kann eben nicht alles behalten. Irgendwann ist es weg, irgendwann ist man selbst weg. Oder man geht selbst weg. Dann steht man plötzlich da und denkt noch Jahre später: Dafür war ich zu jung. Im Sinne von nicht bereit. Und das war nun die tollste Zeit meines Lebens? Kollektiver Selbstmord scheint angebracht, ja wohlmöglich ist es die einzige Lösung, die uns dem vergessenen Ziel noch näher bringen kann. Wer mir dahin folgt, kann auch hier noch folgen. Ich glaube aber, niemand folgt mehr. Das ist außerordentlich schade. Einige Tränen wert!
Deswegen hier zur allgemeinen Aufheiterung: Ich habe ein ganzes(!) Buch gelesen, yeah! Von Pamuk(!). Das Museum der Unschuld. Ich bin immer noch irrtiert von diesem Buch. Jeder, der dieses Buch gelesen hat (und ich glaube zumindest, eine Person, die das hier lesen könnte, hat das gelesen!) möge mir mitteilen, was dazu gedacht wird, damit ich das weiß. Damit.. damit halt! Ich hab’s bloß(!) gelesen, damit ich in eben jenes (oder eben nicht jenes) Museum gehen kann, wenn ich in wenigen Tagen in das bestimmt wunderbare Istanbul fliege. Mit einem Flugzeug. Kinder, wie ich das fliegen liebe. Huuuusch durch die Luft. Huui. Hach.
In letzter Zeit muss ich erschreckend oft an mein altes Zimmer denken (das Zimmer vor dem Zimmer, die anderen Zimmer bis auf das finnische Zimmer, sind mir meistens ziemlich egal). Dann werde ich wehmütig, dabei wollte ich nie jemand sein, der dann sagt „Ach, als ich noch zur Schule ging, da war ja alles viel besser/einfacher/schöner.“ Das tu ich auch jetzt nicht, aber gefühlt bin ich nicht mehr weit davon entfernt. Vielleicht bin ich auch nur grundfrustiert mit der Situation gerade. (Und die Zeit nach dem Abi ist einfach unendlich witzig! Da ist leugnen zwecklos.) Naja, solange Kirmes dieses Jahr drin ist, wird wohl alles seinen Weg finden. Vielleicht mit ein bisschen Eis und Erdbeeren. Damit fängt jede gute Pary schließlich an.
Hoch die Tassen,
Raus damit.
Josefina