Schlagwörter
Abreise, Finnland, Flugzeug, Schokolade, Valkeakoski, Vermissung
Die Abreise. Von der Heimat zurück in die Heimat. Ein sehr unbestimmtes Gefühl, dass da in mir wohnt. Am morgen hat es ein bisschen geschneit. Das macht die Landschaft noch trostloser. Ich werde zum Flughafen gefahren, von der Großmutter. Ich mag die arg gerne. Wir gleiten durch die Landschaft und der Flughafen kommt näher. Ich bin eh zu müde zum reden, aber in Finnland kann man auch mal den Mund halten. Und dann stehe ich zu früh am Flughafen, überall wird Russisch gesprochen, ich finde die Schlange zum Anstellen nicht, weil überall Menschen und Koffer sind (und wer die Halle in Tampere kennt, weiß, dass die gar nicht groß ist und alles eigentlich sehr übersichtlich ist). Ich stelle mich dann irgendwo an und durchschreite die Kontrollen. Und dann stehe ich da und niemand wird mehr Finnisch reden. Dieser Gedanke ist zu unerträglich, deswegen kaufe ich mir noch ein Pulla und Tee, damit ich finnisch reden kann und auf finnisch bedient werde. Es ist ein großer Augenblick für mich, für den Rest der Menschheit eher nicht so. Dann sitze ich da mit meinem ungarischem Buch und starre auf die Flugzeuge. Dann darf ich einsteigen, ich muss sogar. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das will. Aber dann bin ich halt in der Maschine und habe diesmal einen Fensterplatz und dann geht’s los. Das Buch ist sehr gut.
Und dann ist man in Bremen, die Straßenbahnfährt, der Zug fährt nach Hamburg, der gleiche Zug verlässt Hamburg wieder, der Bus kommt, ich bin wieder da. Irgendwo, wo ich schon mal war, aber zu Hause ist ja auch was anderes. Keine Ahnung.
Ich habe Sachen mitgebracht. Der Tee heißt Josefiinan Juhlahetki (Josefinas Partymoment oder so), mein eigener Tee! Die Hälfte der Sachen wurde verschenkt, die andere Hälfte hat das finnische Leben verlängert. Bis auf den Zucker, die zwei Tees, den nicht essbaren Sachen, gibt’s sogar noch Laktritze und eine Tafel Schokolade. Finnland lebt!
Ich auch,
Josefiina