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Im Juni bin ich nach Finnland geflogen, weil ein großer Teil meines Herzes in Finnland wohnt. Genau an diesem Ort, den ich immer besuche. Nur dort. Ich bin nach Tampere geflogen, elendig früh aus Bremen und das geht vielleicht nicht mehr und alles ist doof, aber da war noch alles gut. Und ich konnte in Tampere ankommen. Da habe ich aber erstmal den Bus verpasst und es hat eh ziemlich viel geregnet, das war weniger schön, aber doch sehr finnisch. Dann habe ich den Bus bekommen und bin nach Tampere gefahren (ich habe ein Video dieser Fahrt). Während der Fahrt hat meistens die Sonne geschienen.
Aber plötzlich hat es dann doch lieber wieder geregnet. Und dann hat wieder die Sonne geschienen. Auf meinem Weg zum Keskustori bin ich aber komplett nass geworden.
Dort habe ich S. getroffen und mich sehr darüber gefreut und Munkki gegessen und Tee getrunken und Finnisch gesprochen. Mit der Kellnerin. S. ist deutsch, mit der rede ich deswegen Deutsch.
Danach war ich Bücher in Tampere shoppen und Tampere ansehen. Der größte Schock für mich war der Bahnhof, denn die alte Zuganzeige, sie ist fort. Tampere ist jetzt modern geworden, aber mein Herz weint.
Und dann bin ich mit dem Bus gefahren. In die schönste aller finnischen Städte. In die Königin des guten Geschmacks. Nach Valkeakoski halt. Da hatte ich auch erstmal Zeit alleine. Deswegen habe ich, weil ich’s kann, alte Wege besucht. Ich bin quasi bis vor meine Wohnungstür gelaufen und am Schwimmbad vorbei (auch davon habe ich ein Video).
Ich bin auch über die Brücke gelaufen, die immer noch einer meiner liebsten Orte ist.
Ach, Valkeakoski. Wie man übrigens sieht – die Sonne scheint wieder. Der Regen in Tampere wurde von Sonne in Valkeakoski abgelöst. Das Wetter blieb tendenziell auch so wunderprächtig.
Ich war in Valkeakoski dann noch im Buchladen und habe noch mehr Bücher gekauft. Dann hat mich N. abgeholt (die ich bestimmt schonmal ausgeschrieben Niina genannt habe hier, was es total komisch macht jetzt N. zu schreiben, aber egal). Kennt ihr das, wenn Leute nicht anders werden? Ich glaube, Niina und ich finden das gegenseitig voneinander. Wir freuen uns auch irgendwie immer darüber. Ich war eigentlich schon lange nicht mehr da, aber alles ist wie immer.
Dann sind wir V. abholen gegangen (Na toll, die Kinder heißen beide V., das ist gemein. Veikko wurde aber garantiert auch schonmal einfach so benannt. Boah, der ist übel groß geworden, aber der sieht trotzdem immer gleich aus. Ich liebe den. Ich liebe auch V2. Ich liebe die alle. Ich liebe alles dort.)
Über die Zeit da kann ich nicht so viel berichten, sie war nämlich leider sehr kurz und sehr ereignisarm auf die positivste Weise. Ich habe alle Großeltern besucht (das ist lustig, ne? Ich sehe mich selbst in der Kindergeneration), ich war jeden Tag in der Sauna, ich bin mit V2 auf dem Trampolin gehüpft, ich habe finnisches Essen gegessen, ich habe Valkeakoski betrachtet und Schokolade gegessen und gekauft.
Einmal haben wir einen Ausflug zum Mökki gemacht, das ist nicht neu, aber ich kannte es noch nicht, weil das letzte Mal als ich da war, das Wetter zu schlecht für einen Ausflug war. Es ist fantastisch dort. Ich habe mit V2 Würmer gesucht.
Und dann haben wir geangelt und einen Fisch gefangen! Einen echten Fisch! Ich habe den gefangen! Ich habe den aber wieder ins Wasser gelassen.
Und dann habe ich lieber wieder auf dem Steg gesessen und aufs Wasser geguckt.
Und Essen gab es auch da. Und dann wieder Sauna. Das ist die ultimative Kombination. Saune, Hot Tube, kalter See. Und nette Gesellschaft. Ich glaube, ich wäre vor lauter Glückseligkeit fast gestorben.
Bin ich aber nicht. Wäre auch doof.
Ansonsten habe ich auch noch den Kindergarten besucht, das war irgendwie auch total schön. Obwohl es komisch war, weil ich immer mit A. englisch gesprochen habe und jetzt hat die auf einmal nur finnisch mit mir geredet und ich war sehr verunsichert, aber ich habe einfach geantwortet, weil ich das ja auf irgendeiner verschütteten Ebene auch kann. Das war dann eigentlich auch irgendwie ein positives Erlebnis.
Finnland ist so wenig Urlaub, sondern einfach der entspannteste Alltag, dass ich danach immer nicht mehr mit meinem Leben zurecht komme. Ich habe regelrechte Kulturschocks. Ich vermisse Finnland.
Hier ist übrigens der Sonntag in 12 Fotos, das war damals live und direkt. Nicht so eine sentimentale Nacherzählung wie hier. Aber ich versichere euch, ich war damals auch schon sentimental. Ich staune immer mit offenem Mund. Dieses Land spielt mir seit Jahren ein Paradies vor, das es nicht geben kann. Ich bin irrtiert. (Ich meine damit nicht Finnland auf jeder Ebene, da sehe ich durchaus Probleme, ich meine meine sehr kleine private Ecke davon).
Ach, Finnland. Achachach.
Josefina