Ich wollte doch wieder Morgenbloggen – wie wir aber merken, ist jetzt nicht mehr Morgen. Aber heute wurde ich auch vom Telefon geweckt, telefonierte, wechselte in ein anderes Gespräch (trotz Urlaubs) und musste dann auch schon das Haus verlassen! Stress, sage ich euch, Stress. Ich hole es also jetzt nach und besiege auch im September wieder die Angst vor der leeren Seite, die gar nicht vorhanden war und gar nicht mehr vorhanden ist, weil ich ja gar nichts schreiben muss, ich kleiner Witzbold. Bald wird wieder geschrieben, was die Finger und das kleine, kleine Hirn so hergeben. Aber erst mal die Freiheit des Urlaubs. Vielleicht auch die Freiheit einer Reise, aber die Bahn weiß noch nicht so recht, ob sie uns fahren lassen möchte. Ich unterstütze Streiks absolut, aber ich habe trotzdem keine Lust dann zu fahren, wenn alles nur halbfährt, da bleibe ich zuhause. Und genieße hier die Freiheit, die auch beinhaltet, dass ich dann ja keine Pläne mehr habe, weil für die erste Urlaubswoche habe ich mir viel Wohnungskram vorgenommen. Bisher halte ich mich nur mittel daran, aber manche Sachen habe ich schon gemacht: Das Gewürzregel, die Schlafzimmerkommode, der Dachboden. Ich habe auch etwas am Badfenster gemacht, das mache ich aber nie fertig. Aber bald! Morgen der Keller! Jetzt gleich wird es Unmengen an Nudelauflauf und Schokolade und Better Call Saul auf dem Sofa geben, es wird so prachtvoll, ich muss jetzt schon weinen. Richtige Tränen rinnen mir über die Wangen, ich glaube, ich habe heute Wimperntusche benutzt, die zieht schwarze Spuren über mein vor Freude verzehrtes Gesicht. Vielleicht schminke ich mich noch ab, bevor es aufs Sofa geht. Ich habe schon meinen Schlafanzug an. Ich hatte heute auch schon einen großen Eisbecher in bester Gesellschaft. Der Herbst fängt sommerlich an. Ein neues Buch habe ich auch angefangen: Sy Montgomery – Rendezvous mit einem Oktopus. Die ersten Seiten gefallen mir gut, ich werde es weiterlesen, für immer lesen, lesen, lesen. Dann schreiben, schreiben, schreiben. Mit meinem prima Füllern. Füller sind so eine schöne Sache. Ich habe einen Füller für die Doktorsache bekommen (bevor die Doktorsache auch nur irgendwie abgeschlossen war), der macht mich immer noch sehr froh. Er ist blau. Ich schreibe damit große Wörter in kleine Bücher. Jetzt kann ich nicht weiterschreiben, ich muss den Tisch decken. Bis morgen.