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Prag. Das ist in Tschechien. Ich war da. In Prag, in Tschechien.
Ich glaube, vom 4.10 bis zum 7.10.
Teil 1/2
Am 4.10 bin ich also munter mit dem Zug von Hamburg nach Prag gefahren. Das Wetter war sehr schön, der östliche Teil von Deutschland schien leicht überschwemmt und sobald man nach Tschechien fährt, sieht es so aus, wie ich mir Tschechien immer vorgestellt habe, obwohl ich noch nie da war: dunkel und düster, aber irgendwie gut. (Ich glaube, diese Ansicht von Tschechien und dem Ostblock hat sich weiterhin gehalten, was zu lieblichen Dialogen führte. Charlotte: Wie ist denn das Wetter? Josefina: Ostblock. Isidor: Trocken, aber trostlos.)
Jedenfalls fuhr ich Zug. Irgendwann brüllte der Zugdurchsager Prag! Ich denke mir, steige ich mal aus. Ich gucke aus dem Fenster. Sieht klein aus der Bahnhof, denke ich mir. So klein ist Prag nun auch wieder nicht. Aber gut. Ich weiß ja nicht, wo ich hier gelandet bin. Ich steige also fast aus. Verwirrt, zerstört, misstrauisch. Ich frage doch nochmal. Hauptbahnhof ist erst nächste Station. Ein Glück! Da bin ich dann aber ausgestiegen und habe mich erstmal im Bahnhof verlaufen, weil da ’ne Baustelle war. Isidor hatte inzwischen eh schon 100 Jahre und drei Stunden Verspätung, deswegen war ich ganz alleine. Ich habe einen Bankautomaten gefunden und hielt meine ersten 400 Kronen in der Hand, yaay. Dann bin ich zu Burger King, den in der Fremde muss man sich Vertrautes suchen, damit man nicht verloren gehen. Der Burger-King-Mensch war sehr freundlich und konnte kein Englisch, aber gemeinsam haben wir die Hürde der Sprachen besiegt und ich bekam einen krassen Burger mit Cola und Pommes! Heißahoppsasa.
Irgendwann kam Isidor genau zu diesem Burger King. Das kann kein Zufall gewesen sein. War’s auch nicht. Das Wiedersehen war von Freude erfüllt, das Leben wie es war schien prachtvoll und offen für alles. Wir wagten uns also durch den Haupteingang auf den Bahnhofsvorplatz, kauften einen überteuerten Stadtplan und stießen auf KOPFSTEINPFLASTER. Echt, ey. Die haben KOPFSTEINPFLASTER. Und Synagogen. Wir haben versucht ein Hostel zu finden, weil wir noch keins hatten. Wir zogen durch die Straßen, zur Touristeninformation, in zwei, drei Hostels quer verteilt in der Stadt. Aber alles war zu teuer, für die müden Reisenden. Die Zeit zog dahin und irgendwann fuhren wir dann doch zu diesem Hostel, das etwas weiter weg war. Mit der Metro. Cool. Wir sind zu der Station gefahren, die so heißt, wie die Straße auf der das Hostel ist. Das hat dazu geführt, dass wir diese Straße erstmal hunderte von Kilometern zurücklaufen mussten, nur um dann festzustellen, dass die andere Station deutlich (!) näher gewesen wäre. Egal. Hostel. Betten. Nicht so sehr teuer. Mit Frühstück. Geil. Ich glaube, dann waren wir sogar so motiviert nochmal essen zu gehen. In dem Lokomotivenrestaurant. Das Essen war prächtig und wenig tschechisch. Egal. Schlafen? Gute Nacht, Isidor. Gute Nacht, Josefina.
Am 5.10 sind wir auch irgendwann wieder aufgestanden. Versprochen.
Wir haben gefrühstückt (sehr nahrhaft) und sind gegangen! Wenn ich mir die Fotos so anschaue, bin ich schockiert davon, wieviel wir eigentlich gegangen sind. Nun denn. Erstmal sind wir zu der richtigen Haltestelle gegangen. Das war sehr weise von uns.
Dann waren wir in der famosen (!) Innenstadt von Prag. Wir sind jede Straße ungefähr 100 mal langgelaufen, so dass ich am Ende nicht mehr wusste, was in welcher Richtung war.
Da waren wir in einem Internetcafé um die Busverbindung nach Budapest zubuchen. Hat nicht geklappt, glaube ich. Ich kann mich erinnern, dass mir zu dem Zeitpunkt die Füße wehtaten und ich jammerig wurde.
Da hatten wir den Markt dann aber schon wieder verlassen und waren wieder auf dem Weg durch die Innenstadt. Mit einem klaren Ziel vor Augen, nur kannten wir es damals noch nicht.
Ich glaube, das war in einer Straße in der wir uns am ersten Abend ein Hostel angeschaut hatten. Wir sind jedenfalls im Kreis gelaufen, wieder und wieder. Ist aber fein da.
fragt Isidor, wer das ist. Das ist jedenfalls ein Park. Gut, eigentlich ist es ein abgezäuntes Stück Rasen mit Bänken, auf denen wir saßen. Dann hatten wir, glaube ich, beschlossen über die Karlsbrücke zu schreiten.
Den Weg dahin habe ich natürlich auch dokumentiert:
Hier beginnt nun dieBrücke, die uns über den Fluß bringen soll.
Da wollten wir (ich?) dann hin. Also gingen wir dahin.
Viele Musikanten, Künstler und Möchtegerns, die Touristen und Einheimischen das Geld aus der Tasche ziehen möchten. Ich meine damit auf legalem Wege bzw. so, dass der Betreffende das merkt und als Gegenleistung ein feines Produkt oder eine künstlerische Darbietung dafür enthält. Bestimmt gibt es auch Taschendiebe da, aber ich glaube an das Gute im Menschen. (Und wer so gut aussieht, wie die Tschechen, der muss doch gar nichts klauen, der bekommt eh alles!)
Somit wäre also die Brücke überquert, es gilt nun das Museum zu finden. Auf der anderen Seite der Brücke hat es mir übrigens auch gut gefallen.
Der Weg zum Museum:
Die Karten muss man aber im Shop kaufen. Da habe ich später auch eine Postkarte und ein Lesezeichen gekauft. Das Museum ist.. dunkel. Irgendwie aber auch interessant. Da hängt ein Dostojewskij-Zitat, das hat mich natürlich voll gefreut. Und ansonsten ist es praktisch, wenn man deutsch kann, jedenfalls in diesem Museum. Sonst eigentlich auch. In Tschechien.
Nach dem Museum sind wir wieder in die Innenstadt. (Warum eigentlich?)
Das ist eine wahnsinnig tolle astronomische Uhr am Rathaus, die alle kennen und die schon ganz alt ist. 1410, sagt mein wiki-Wissen bzw. mein gemerktes wiki-Wissen, das bedeutet mein Wissen könnte auch von wiki abweichen.
Da waren wir auch drin. Die ist ganz hübsch.
Dann hatten wir Hunger, deswegen haben wir Pizza gegessen. Die war ganz passabel. Isidor ist ein formidabler Reisebegleiter.
So saßen wir nun da und aßen und tranken (ich hatte gar nichts zu trinken!) und dachten: Was können wir wohl als nächstes unternehmen?
Wir sind dann mit der Bahn auf einen Berch (Hradschin, wenn ich richtig liege, was ich tun müsste) gefahren.
Dann der Blick auf Prag hinab:
Um die sind wir rumgegangen. Und plötzlich ist da – Platz. Nach einigen Stunden in Prag zwischen all den Tourstisten und Häusern wirkt das fast mystisch. Fatal. Einschüchternd. Und irgendwie auch gut.
Da gab’s auch einen Souvenirshop, aber ich glaube, wir haben nichts gekauft.
Dann haben wir die Burganlage wieder verlassen, mächtig prächtig.
Für Tomáš Garrigue Masaryk, dem ersten Präsidenten der Tschechoslowakei. Wir hielten uns noch einen Moment in seiner Nähe auf. Da gab’s Häuser.
Dann sind wir nochmal zurück (?) und haben den Garten angesehen und die Pyramide! Und nochmal vom Berg hinabgesehen.
Dann verließen wir den Berg wieder. Auf dem Weg nach unten fanden wir noch einen lustigen Stand, der Trdelník verkauft. Ich halte das, neben Pulla, für das beste Backwerk, das es jemals geben kann. Weil die liebe Frau aber noch einen Moment brauchte, habe ich mit Isidor Karten auf den steinernden Treppen gespielt. Ich habe gewonnen, bestimmt.
Danach fuhren wir zum Bahnhof, um Charlotte abzuholen. Das haben wir auch gemacht. Daraufhin haben wir uns vor den Bahnhof gesetzt und geplaudert, sind ins Hostel gefahren, haben weiter geplaudert und sind dann Essen gegangen, da wo wir auch am Vortrag waren. Dabei haben wir weitergeplaudert und ich habe meinen besten Freund, den Honigbären, kennen und lieben gelernt.
Gute Nacht, Isidor. Gute Nacht, Charlotte.
Gute Nacht,
Josefina