Schlagwörter
Titel: Eine Geschichte (zwei Geschichten)
Autor: Imre Kertész und Péter Esterházy
Übersetzer: Kristin Schwamm und Hans Skirecki
Verlag: Berliner Taschenbuch Verlag
Seiten: 78
Erscheinungsdatum: 2002
Gekauft: Matthias hat mir das geborgt
Fertig gelesen: 30.12.2014
Ort des Lesens: In meinem Zimmer. Ich habe sogar hier ein Foto gemacht wie ich das Buch lese.
Handlung: Zwei Geschichten. In der ersten protokolliert Imre Kertész eine Zugfahrt von Budapest nach Wien bzw. eben nicht nach Wien, er kommt ja nie an, weil er vom Zoll gestoppt wird, Geld und Pass werden ihm abgenommen, weiterreisen darf er nicht. In der zweiten Geschichte macht auch Péter Esterházy diese Reise. Soweit ich weiß stammt Kertész‘ Text aus dem Jahr 1991, Esterházys aus dem Jahr 1993 (oder 1994?).
Sprache: Kertész protokolliert wirklich, entsprechen sachlich ist der Stil. Wirkt er zumindest. Ist er eigentlich doch nicht. (Denken während man schreibt ist voll gut, dann widersprechen sich die einzelnen Sätze. Hurra). Esterházy schwaffelt bisweilen. Es macht zumindest den Eindruck. Tut er am Ende vermutlich auch nicht. Trotzdem stehen da manche Sachen, die gut klingen, aber vielleicht am Ende weniger tiefgehend sind als sie scheinen. Ich kenne aber auch sonst nichts von Esterházy, obwohl ich vor habe das durchaus mal zu ändern, aber man hat immer so viel vor und liest so wenig.
Meinung: Die Kertész-Geschichte hat mir gut gefallen. Die Esterházy-Geschichte hat mich überfordert bzw. überfordert meine Erinnerung, denn ich erinnere mich an Gerede über Rückenschmerzen, aber nicht mehr ans Ende. Deswegen kann ich gerade keine Meinung dazu haben. Aber die Kertész-Geschichte ist gut geschrieben und gut zum drüber nachdenken. Top! (Sorry.)
Außerdem gibt es inzwischen (seit 2008) einen Band mit noch einer Geschichte von Ingo Schulz, die dritte Eine Geschichte. Das würde ich dann doch auch gerne mal lesen. Dann würde ich auch die zweite Geschichte nochmal lesen und mich diesmal besser erinnern.
Ein Kertész-Zitat:
Ich mache mich davon, die Hand schützend gegen die von meiner Schulter hängenden Tasche gepreßt, ich wage nicht, stehenzubleiben, ich gebe nichts, ich kaufe nichts, ich bin mißtrauisch, in mir ist keine Liebe. In mir ist keine Liebe.
Ein Esterházy-Zitat:
Aber nichtsdestoweniger verhält es sich so, dass das Wort keine Bedeutung hat, es gibt nur den Wortgebrauch und derzeit haben wir gerade vom Gebrauch keine genaue Vorstellungen.