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Island! Da war ja was! Da war ich im Urlaub und bin geritten! Ein neuer Tag. Es ist etwas schwierig darüber zu schreiben, weil es sich natürlich in seinen Grundstrukturen alles sehr wiederholt: man steht auf, packt seine Sachen, frühstückt, bekommt ein Pferd, sattelt, steigt auf, reitet, macht Pause, wechselt das Pferd, kommt an, isst zu Abend, redet mit den Leuten, geht schlafen und alles wieder von vorne. Es ist aber an jedem Tag schön gewesen.
An diesem Tag (Dienstag, 22.8.) bin ich zwei Pferde geritten: Vinör und Ölvar.
Vinör im ersten Teil. Vinör war mal wieder ein schwarzes/dunkles Pferd, meine Schwester fand den am ersten Tag super.
Den reitet man hinter der Herde, was für mich meistens hieß, dass ich ganz hinten ritt, weil… ich das sinnvoller finde und das Pferd ein Pferd war, welches gerne mal aufgaloppierte (also, wenn ich das wollte, Reiter bestimmt Geschwindigkeit und so) und ich das ganz gut fand, weil dann ein bisschen Tempo aufkommt.
Das Schöne am Reiten hinter der Herde ist halt, dass man die Herde vor sich sieht, sonst hat man ja nichts davon.
Wir sind an diesem Tag ziemlich viel an Straßen langgeritten, die Autos mussten teilweise stehen bleiben, damit die Pferde durchkommen – es ist nämlich nicht sehr klug mit seinem Auto in eine Pferdeherde reinzufahren, merkt euch das.
Es gab auch einige wenige Brücken zu überqueren, über Flüsse mir lustigen Farben – ein Gletscherfluss, ein Gletscherfluss.
Ansonsten war die Landschaft im ersten Teil staubig und steinig, sicherlich nicht der spannendste Teil der Reise, muss man mal sagen.
Nach der Pause wurde es aber spannender, denn wir kamen immer höher, dann wird die Landschaft leerer, was in echt natürlich besser wirkt als auf Fotos, außerdem gibt es dann keine Straßen und so mehr, die die Optik zerstören.
Also haben wir Pause gemacht und ein warmes Essen gegessen, das war prima.
Außerdem gab’s ein neues Pferd für mich: Ölvar, ein Schecke.
Jetzt habe ich von der Strecke irgendwie keine Fotos gemacht, aber von der nächsten Pause gibt es wieder welche – Pferd habe ich nicht mehr gewechselt, war ich auch froh drüber, Ölvar ist mein drittliebstes Pferd gewesen, aber mit einigem Abstand zu den ersten beiden.
Wie gesagt, wir sind immer höher geritten und die Landschaft wurde von einem Fluss durchzogen, sah gut aus.
Außerdem legten wir einen schnellen Abschlusstölt hin – der so nicht unbedingt von den Guides geplant war, aber man sollte uns halt nicht vorreiten lassen, war jedenfalls sehr lustig. Ich reite wirklich zu gerne schnell, ich sollte an mir arbeiten.
Die Hütte, in der wir diese Nacht waren, war direkt am Fluss, hatte drei Räume, von denen zwei zum schlafen war und einer in der Mitte zum Essen. Strom und Duschen gab’s wieder nicht, aber wer wollte, durfte in den Fluss springen. Ist Fluss das richtige Wort? Es ist sehr flach gewesen, dieses Gewässer. Einige waren wirklich da drin, ich habe nur meine Füße reingehalten. Ich war im norwegischen Eismeer schwimmen, ich bin fertig mit kaltem Wasser. Aber schön sah’s schon aus.
Die Pferde wurden auch versorgt und bekamen eine Portion Heu und konnten dann ihre Ruhe genießen.
Zum Abendessen gab’s Lamm vom Grill, es gab auch andere Sachen, aber ich mag ja so viele Beilagen nicht, also gab es Lamm für mich und ich erkannte langsam, dass Island mich an den Punkt des Lammüberdrusses führen könnte und das will was heißen, denn nichts esse ich jemals so gerne wie Lamm. Und dann ging die Sonne unter.
Die Hütten waren übrigens auch ungeheizt und endlich war mein Schlafsack mal nicht zu warm, was für eine Erleichterung! Das war alles in allem doch ein sehr schöner Tag. Vor allem der zweite Teil des Reitens. Raus aus der Zivilisation auf einem flotten Pferd, kann man so anbieten.
Josefina