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Ich rede mal wieder über Bücher, dachte ich mir, ohne über den Inhalt zu reden. Das ist ja gesund und heilsam. Im April habe ich nämlich das letzte Mal über die Bücher, die ich zu lesen plane, geschrieben. Und jetzt sage ich euch, was daraus geworden ist, die Spannung ist ja kaum zum aushalten, alle rasten aus, niemand hält es auf den Sitzen, der Applaus geht los bevor was passiert ist, das Publikum… und so weiter. Ihr kennt diese Situationen ja.
Es trug sich jedenfalls so zu, dass ich Boyles Wassermusik ziemlich kurz nach dem vorherigen Eintrag ausgelesen hatte, das Buch hat mir sehr gut gefallen, hätte ich doch früher schon über die ersten zehn Seiten hinausgelesen! Das war ein Lesespaß!
Danach habe ich, immer noch ziemlich schnell und voller Lesebegeisterung, den Werther gelesen, den ich solide fand – super Urteil, was? Ich fand ihn leider nicht pathetisch genug, da war ich etwas enttäuscht, aber das lag wohl an der falschen Erwartungshaltung. Nach diesen zwei Büchern ging es dann stetig abwärts. Ich habe mich durch Das neue Leben gekämpft, da aber schon in der Mitte drei Kurzgeschichten von Nabokov gelesen, weil ich mit dem Buch nicht klarkomme. Ich verstehe das Buch immer noch nicht, das letzte Drittel war aber immerhin etwas flüssiger lesbar. Der Meister und Margarita habe ich dann auch noch geschafft, war aber auch eher wieder eine zähe Angelegenheit. Zwei Bücher hintereinander mit fantastischen Elementen, das kann ja auch nicht gut gehen, da bin ich zu sehr Realist für, ich genieße das nicht besonders. Es war deswegen vielleicht auch einfach unklug danach Esti zu lesen bzw. lesen zu wollen. Ich habe 200 Seiten geschafft und war dann so sauer auf das Buch, so sauer war ich schon lange auf kein Buch mehr – dabei hatte es mir nicht mal schlecht gefallen, aber es war irgendwann nervig. So nervig sogar, dass ich mir als der Zug mal ausfiel und ich zwei Stunden in Harburg stand und ich nur das Buch bei mir hatte, spontan ein anders Buch kaufen musste. Das habe ich dann direkt durchgelesen: Seethaler – Jetzt wirds ernst. Endlich mal wieder einfach eine durcherzählte Coming-of-Age-Geschichte ohne Fragmente, ohne Teufel, ohne Engel. Geht doch. Das finnische Buch, Die Lachsfischerin, habe ich danach zwar auch angefangen, bin aber auch nie richtig weit gekommen, der Schreibstil ist anstrengend (oder auch: schlecht), muss ich noch mal gucken. Darum habe ich da wieder auch erst mal ein anderes Buch gelesen, das ich auch neugekauft hatte: Lohse – Ein fauler Gott, das ich sehr gut fand bis das Ende kam.
Ich habe mich dann aber entschieden mit anderen neuen Büchern und den zwei alten Büchern einen neuen Stapel zu machen, muss ja auch mal sein. Durch alle Zeiten lese ich gerade und ich find’s schon wieder schlecht geschrieben. Der Graf von Monte Christo habe ich auch angefangen und das gefällt mir bisher sehr gut, ist mir aber gerade zu schwer zum rumtragen. Die letzten drei habe ich noch nicht angerührt, Kyrö wurde mir geliehen, ich weiß gar nicht, ob mich das so interessiert, aber jetzt werde ich es wohl bald mal lesen müssen. Oh weh, oh Jammer.
Abgesehen vom selberlesen hat Dario noch Bölls Haus ohne Hüter vorgelesen und das ist ein fantastisches Buch.
So sieht es hier aus. Aktuell lesen wir Wo warst du, Adam? zusammen. Das ist bisher auch prima.
Josefina