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Das Titelzitat kommt aus einem Lied, das ich in der Grundschule mal auswendig gelernt habe, jedenfalls die ersten vier Zeilen. Ich habe das freiwillig gelernt, wir mussten das nicht, nicht, dass hier falsche Ansichten über meine Grundschule entstehen. Ich kann das bis heute aufsagen und jetzt, wo ich angefangen habe Italienisch zu lernen, beginnen diese Zeile aufeinmal Sinn zu ergeben. Das heißt wirklich das, von dem ich dachte, dass es das heißt. Ich finde es immer sehr spannend, dass ich diese Zeilen immer noch aufsagen kann. Dabei waren das damals nur sinnlose Silben, in einer Sprache, die ich nicht konnte. Die mir auch nie besonders reizvoll erschien.
Im Wohnzimmer liegt ein neuer Teppich. Eine weitere Kindheitserinnerung, denn er stamm aus dem Haus meiner Oma. Ich wollte den als Kind unbedingt haben und jetzt habe ich ihn. Das Wohnzimmer wird morgens immer von der Sonne durchflutet, mit dem neuen Teppich leuchtet es jetzt orange und wirkt sehr warm. Das ist eigentlich ganz schön.
Pfingsten fliege ich (relativ spontan) in die Ukraine. Nach Odessa. Ich freue mich schon sehr, das wird sicherlich ganz prima. Aber, liebe Einbrecher, Dario kommt nicht mit, die Wohnung ist also nicht leer und all unsere schönen Sachen (wir haben sehr viele, sehr schöne Sachen!) müssen leider hier bleiben. Pech für euch, Reiseglück für mich.
Ich glaube, ich habe aus innerem Protest gegen familiäre Vorprägung heraus, versucht, ein Nordländerreisender zu werden, aber mich zieht es doch immer noch mehr in den Süden und in den Osten. Nicht, dass ich Skandinavien nicht mag oder da nicht hinfahren würde, aber es begeistert mich nicht so wie andere Länder und Orte. Ich kenne allerdings auch nur sehr wenig Dänemark und sehr wenig Schweden davon, aber es reizt mich nicht besonders, den Rest davon anzusehen. Finnland ist anders. Finnland ist für mich ganz anders.
Es ist sehr schwierig sich in dieser Welt zu verorten. Auf jeder Ebene.
Wann sind wir eigentlich alle so alt geworden? Traurig waren wir wohl schon immer.
Samstag. Dieses Wochenende ist mein „Ich gehe nur raus, um zum Pferd zu gehen“-Wochenende, mit möglichst wenig Menschenkontakt, weil ich das in letzter Zeit unerträglich viel fand. Dabei waren die einzelnen Menschen gar nicht unerträglich, aber ich fühle mich erschlagen. Meine Nagelhaut ist schon wieder kaputt, wegen des ganzen Stresses. Ich muss lesen und schlafen.
Das mache ich dann jetzt auch.
Josefina