You talk in paragraphs, I write my sentence.

~ „Übrigens ist auch der Tee kalt – also, alles aus den Fugen.“

You talk in paragraphs, I write my sentence.

Monatsarchiv: August 2008

Lapsi

26 Dienstag Aug 2008

Posted by Koffer in Alltägliches, Auslandsleben

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Finnland, Kindergarten, Valkeakoski

[Kind – ja, lapsi heißt tatsächlich Kind. *kicher*]

Kindergartenalltag, Woche I:

Mein Arbeitstag beginnt um 8:45, was eine sehr humane Zeit ist oder sein könnte, hätte man davor nicht zu lange frei gehabt. Es geht schon, vor allem brauche ich knapp fünf Minuten mit dem Fahrrad, das ist schon sehr passabel.
Ich komme rein und habe nicht wirklich Zeit meine Schuhe auszuziehen (Weil in Finnland zieht man doch bitte immer seine Schuhe aus. Das geht so weit, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich in meiner Wohnung, in der das sonst niemanden interessiert, mit Schuhen in die Küche gehe, um meine Tasche abzustellen), dann helfe ich die Kinder, die gerade gefrühstückt habe, anzuziehen. Dann gehen Anette und Leena mit den Kindern raus und ich fege schnell, räume das Geschirr vom Frühstück weg und mache jeden Tag (außer Freitags! Muha!) eine tolle Putzaufgabe. Das klingt jetzt irgendwie blöd, aber ich bin nicht sonderlich überfordert und was sein muss, muss eben sein. Ich wollte ja meine Hände helfend einsetzten und siehe da, sie werden gebraucht. Dann darf ich auch rausgehen, so gegen halb zehn. Da sitze ich dann nun und bin müde. Die Kinder rennen. Manche nicht. Aleksanteri zum Beispiel. Weil.. ich weiß nicht, der ist auch neu. Ich halte mich also an ihm fest und er sich an mir, was schlecht ist, also muss ich ihn manchmal dazu zwingen mit den anderen zu spielen. Das geht nicht immer, also muss ich manchmal spielen. Wir spielen also vergnügliche Dinge wie fangen und Stöcke werfen und Sandburgen bauen. Oh, ich darf sie auch auf der Schaukel anstoßen, ich bin sehr privilegiert. Wir sind also alle total glücklich miteinander. Alle drei Minuten heult ein Kind und erklärt mir auf finnisch, warum und wer schuld ist. Ich lächle milde und erkläre wahlweise auf Deutsch oder Englisch, dass alles wieder gut wird und dass Gott nur den zu sich holt, den er liebt, dass also niemand was befürchten muss. Manchmal versuchen wir auch rauszufinden, was man alles mit einem Regenwum anstellen kann. Man sieht, ich bin sehr integriert. Und ich mag sie. Hach.
Gegen 11 gehen wir rein und dann müssen sich alle wieder umziehen und dann nacheinander auf Toilette und die Hände waschen. Dann gibt’s essen. Davor wird ein Spruch gesagt, auf Englisch, der steht da und da ist ein offensichtlicher Fehler drin und ich traue mich nicht was zu sagen „Where is my potatoes?“ oder so ähnlich, dann essen alle. Meine großartige Aufgabe ist es, Milch einzuschenken und darauf zu achten, dass die nicht mehr als vier Tassen beim abräumen aufeinanderstapeln und dass jeder seine Sachen wegräumt. Oh, und ich muss sagen „Take one please“, wenn die so ein Bonbon (?) haben wollen. Ich bin sehr gefordert, das Essen ist kaum gesalzen. Dann lesen sie Bücher. Manchmal lese ich finnische Bücher vor und komme mir sehr doof dabei vor. Manchmal stelle ich auch bloß blöde Fragen, die die Kinder sehr irrtieren müssen, aber sonst lerne ich kein Finnisch. (Es gibt ein Kind, Sylvia, die ist sehr großartig, was das angeht. Ich mag sie. Sie wiederholt für mich zehn mal das gleiche Wort, bis ich es begriffen habe und man meint, sie weiß, was sie da tut. Sie ist drei oder so. Egal.) Dann habe ich eigentlich Pause, aber die nutze ich fast nie. Wären eh nur zehn Minuten, das ist doof. Um 12:30 darf ich die Matratzen an die Kinder verteilen, jeder hat seine eigene und das ist sehr wichtig! Dann wird vorgelesen, nicht von mir, aber ich darf mich dabei zu den lauten, nervigen Kindern setzen und beruhigend sein. Ich kann zum Beispiel mit einer lieblichen Stimme auf Deutsch oder Englisch fluchen. Das funktioniert sehr gut. Dann schlafen die Kinder, mal mehr mal weniger. Eine Stunde oder ein bisschen mehr.
Dann darf weiter gespielt werden und alle wollen sich gegenseitig morden und meucheln. Hier kommt das wahre Wesen der Kinder, und vor allem der Finnischen, zum Ausdruck. Ich mag sie immer noch. Dann geht’s wieder auf Toilette und zum Hände waschen. Toilette Nummer Eins wird von mir überwacht, ich bin sehr streng, aber niemand merkt das, weil die mich nicht verstehen.
Snack. Also so ein Brot oder so, ich bin wieder die freundliche Milchfrau und alle sind mal wieder glücklich. Wieder umziehen und wieder raus. So gegen halb drei oder so. Ja. Ich fahre fort mit den Kindern zu spielen. Ich wurde dazu aufgefordert das zu tun und es macht Spaß, aber die anderen stehen immer nur da und ich komme mir etwas seltsam vor. Aber ich mag Schaukeln eben, kann man nichts machen. Und sie freuen sich so schön. Ehrlich. Trotzdem warte ich immer darauf, dass es 16:15 wird und ich nach Hause kann. Kinder sind laut und sie wollen einem nicht so recht Pausen gönnen.

Ich sollte wohl aufhören so entzückt von Kindern, die sich freuen, zu sein. Aber ich bin ebenfalls entzückt, von Kindern, die gerade einschlafen. Das ist faszinierend zu beobachten. Man sieht, ich habe meine Freude.

Der Kindergarten nennt sich übrigens Englischer Kindergarten, weil.. ich weiß nicht. Manche kleinen Begriffe/Sätze gibt’s auf Englisch, aber eigentlich ist alles auf Finnisch. Aber September soll ich ein bisschen Englischunterricht geben und sie sagen auch jeden Morgen das Datum und Wetter und so auf Englisch, aber so wirklich was können, kann niemand.
Und Deutsch erst recht nicht, das heißt, es ist nicht einfach zu kommunizieren, weil sie nicht verstehen wollen, was ich mit meinen einzelnen Finnischen Wörtern eigentlich gerade ausdrücken will. Aber es wird besser, jaha.

Und ich wäre eine grauenvolle Erzieherin. Weil es gibt Kinder, die mag ich einfach nicht. Ich bin da nicht so sehr objektiv. Und habe auch keine direkten Kriterien. Es gibt so vier Kinder, die nicht so genau verstehen, was nein heißt. Zwei davon bete ich an, die anderen beiden mag ich nicht. Aber na ja, von 21 Kindern nur 19 großartig zu finden, scheint in Ordnung.
Außerdem bin ich auch nicht geeignet, weil ich finde, die merken schon selbst, wenn das jetzt nicht so klug war. Bewerft euch doch mit Steinen, ihr werdet rausfinden, dass das schief gehen kann. Ich glaube, das sollte man eigentlich unterbinden, aber was soll’s. Leben und sterben, so ist das. Jedenfalls. Alles ist gut. Ich glaube, manchmal bin ich sogar wirklich eine Hilfe, manchmal wahrscheinlich auch das Gegenteil, aber ich werde das ja schon noch lernen. Jaha. Und ich werde niemals in meinem Leben dauerhaft in irgendeinem sozialem Job arbeiten, niemals. Und ich bekomme niemals eigene Kinder, ihhpfuibah.

Josefina

Sinä tai minä

26 Dienstag Aug 2008

Posted by Koffer in Alltägliches, Auslandsleben

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Finnland, Kindergarten, Valkeakoski

[Du oder ich]

Ich bin krank, so mit ordentlich beim Arzt gewesen und so und es macht keinen Spaß. Heute morgen ging’s mir schon schlecht, aber ich dachte, fehlen geht irgendwie nicht und so schlimm ist es auch nicht, in die Schule wollte ich auch nie und ich bin eigentlich trotzdem immer da gewesen. Also ging ich in den Kindergarten, half den Kindern beim Anziehen, fegte, bekam eine Tablette, räumte das Geschirr in die Spülmaschine und begann, weil es die heutige Aufgabe war, die Türen abzuwischen. Ich war gerade fertig und wollte mich nur einen Moment setzten, da kam Leena (Oberchefin) rein, sah mich und schleppte mich zum Arzt, der gegenüber lag. Ein Teil von mir, war absolut dafür, dass ich nach Hause gehen sollte, um mich ins Bett zu legen und erstmal nicht mehr aufzustehen. Der andere Teil, war der Meinung das würde nicht gehen. Ich bin hier, um die Welt zu verändern. Meine Hände werden gebraucht! Ich bin hier, weil ich sozial und gut bin, bitte, erkennt das an. Man sieht, ich war nicht ganz bei mir. Und jetzt bin ich sehr froh, hier zu sein, auch wenn es nur begrenzt witzig ist krank und alleine zu sein. Bei dem Versuch mit dem Wasserkocher eine große Menge Wasser zu kochen, habe ich die Küche unter Wasser gesetzt und dann bin ich doch auf einen Topf umgestiegen.
Und weil ich ganze Zeit dachte, dass es mir eigentlich gar nicht schlecht geht und dass ich aufhören sollte zu leiden und frische Luft ist ja ach so gesund, fuhr ich zum Supermarkt. Ich hätte es lassen sollen, den mein Kreislauf scheint noch da zu sein. Ich schreibe in einer sehr unchronologischen Reihenfolge, aber das darf ich, ich bin krank.

Man merkt, dass man zu viel House gesehen hat, wenn man so einen Scheiß träumt. An den Sachen, die ich träumte, kann man die Folgen erkennen, die ich gesehen habe. Jedenfalls ein bisschen. Leider war auch noch ein großer Anteil suspekter Eigenphantasien dabei, deswegen mag ich jetzt nicht weiterschlafen. Ja, ich bin ein Schisser. Mit issues, aber nicht 1,70 groß.

Merke, auch wenn ich mir damit nun ein wenig widerspreche: alleine leben ist großartig, wirklich, wirklich großartig. Das ist ernst gemeint.

Merke auch: es ist gleich neun Uhr – was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Und ich sollte wieder damit aufhören, mich zu verkriechen, was sehr einfach ist, wenn man alleine wohnt. Eigeninitative war noch nie meine Sache, sollte es für die nächste Zeit wohl aber mal werden. Auf ein Neues. Man darf sich nicht immer selbst enttäuschen.

Haluta. Ich vergesse dieses Wort immer. Dabei könnte man meinen, es ist wichtiger als liukua, welches ich mir problemlos merken kann. Und auch konjugieren, weil Typ I. Den Rest kann ich eigentlich auch, aber ich muss manchmal nachsehen. Wird alles noch werden. Und ich werde trotzdem enttäuscht sein. Das ist nicht pessimistisch.

Ich kann nicht mehr lesen. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden dieses Buch in die Hand zu nehmen, was traurig ist, es ist ein gutes Buch. Wenn ich lese, lese ich auch. Aber ich halte nie lange genug durch. Das geht schon eine ganze Weile so, was man daran erkennen kann, dass ich hauptsächlich Erzählungen gelesen habe, die teilweise nicht über neun Seiten gingen. Dafür reichte meine Aufmerksamkeitsspanne meistens, auch wenn ich selbst die nicht am Stück gelesen habe. Traurige Sache das. Aber alles wird wieder gut.

Fromme Grüße.
Josefina

Edit. Die Tatsache, dass ich nicht lese, ist ja eigentlich auch nicht richtig. Aber ich lese eben Schwachsinn, irgendwer verlinkte heute irgendwas von german-bash. Ich blieb hängen und las.
Und man merkt, dass man wirklich krank ist, wenn man bei sowas:

BlackMetal ist Krieg!
Duschen ist Krieg!
BlackMetal ist duschen!

einen ganz grauenvollen Kicheranfall bekommt. Ich könnte auch was lesen, was mich irgendwie weiterbringt. Wie idealistisch.

Eilenkö sinä maksoit laskun?

25 Montag Aug 2008

Posted by Koffer in Alltägliches, Auslandsleben

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Finnland, Valkeakoski

[Hast du die Rechnung gestern bezahlt?]

Ich bin nur hier, um mitzuteilen, dass ich heute unglaublich produktiv (klingt, als würde ich ein Kind nach dem anderen gebären) war und bin.
Ich war bem Maistraatti und bekam eine Nummer (ohne die Nummer darf man in Finnland gar nichts), maschierte damit zur Bücherei (Jubel!) und zur Bank (Idioten!). Ich durfte ein Konto eröffnen, bekomme aber keine Karte und kein Internetbankingzeugs, dafür brauchen die noch was anderes (da muss ich morgen hin, haha). Ich muss also die nächsten zwei Wochen zum Schalter gehen, um Geld abzuheben. Witzige, kleine Kobolde. Geht doch nach Island.
Egal. Weil ich gut bin, ging ich (na ja, Niina und ich) zur VHS (Ich nenne das jetzt einfach mal so, ne?), weil die Gutscheine im Werte von 53 Euro einzulösen für jeden Kurs in die Welt schmeißen. Ich möchte weder noch eine Sprache lernen noch Yoga machen, aber ich werde schon was finden.
Zu Hause meldete ich mich bei der Camptante, schrieb meiner Kontaktperson und meiner Mama (mehr Geldangelegenheiten, Krankenkasse). Außerdem setzte ich mein Kreuzchen auf den Wahlschein und klebte den blauen und den roten Briefumschlag ordentlich zu. Ich habe gespült. Und ich habe heute Essen bekommen. Und den Geldwiederbekommensofortaberechteyzettel habe ich auch ausgefüllt.

Lobt und preiset mich. Dass das erste, was ich zu Hause tat war, dass ich mir eine Folge House angesehen habe, ist so egal. Und jetzt gehe ich ins Bett. Mit Laptop und Buch und so. Weil ich war heute gut und produktiv. Und thiii, Kinder, die sich freuen mich zusehen und mich vermisst haben, weil sie mich ganze zwei Tage nicht gesehen haben, sind so niedlich. Also ehrlich.

Das war jetzt alles schwachsinn, aber ich dachte, ich sollte irgendwas schreiben. Nein, dachte ich eigentlich nicht. Egalstens. Irgendwas war noch.

Josefina

Jollei sada, menen ulos.

23 Samstag Aug 2008

Posted by Koffer in Auslandsleben, Fotos

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Finnland, Valkeakoski

[Wenn es nicht regnet, gehe ich raus.]

Wegen der vielen Optionen, noch mehr Bilder:
















Kinder, es ist Samstag.

Schokolade,
Josefina

Iso siili, iik!

20 Mittwoch Aug 2008

Posted by Koffer in Auslandsleben, Fotos, Reisekoffer

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Finnland, Jyvaskylä

[Großer Igel, bah!]

Jyväskylä. Tagesausflug, will heißen kein Finnischunterricht, kein komisches Programm, dafür Internet und Handy. Hurra! Wir lieben das. Stadt ist hässlich, der See aber toll, weswegen Louisa und ich die Zeit damit verbrachten einmal drum zu laufen.
















Das war’s. Mann, war das nun unspektakulär. Egal. Gute Nacht.
Josefina

Kesällä on lämmin ja aurinko paistaa, jos ei sada vettä.

20 Mittwoch Aug 2008

Posted by Koffer in Auslandsleben, Fotos

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Finnland, Flugzeug, Helsinki, Toivakka

[Der Sommer ist warm und die Sonne scheint, wenn es nicht regnet]

Eine ebenso wahre Aussage, wie der letzte Titel. Ungefähr dreiundsiebzig mal am Tag wechseln sich Regen und Sonne ab, aber kalt ist es eigentlich nie. Man bekommt ein Problem mit der Kleidung – man könnte jedenfalls eins bekommen. Aber da ich eh keine Regensachen habe, erübrigt sich das.

Ich bin unmotiviert irgendwas zu tun und habe deswegen das Buch auf Seite 38 zugeklappt. Auch Fernsehen unterhielt mich nur sehr kurz. Ich weiß aber auch nicht, ob ich rausgehen soll. Nachher verlaufe ich mich noch um dunklen Wald und ich bin eigentlich müde. Vielleicht schreibe ich Finnischvokabeln aus diesem Materialzeugs raus, dann kann ich mit gut fühlen.

Picspam:

Landeflug. Finnland. In echt war das Licht voll toll, aber die Scheiben waren beschlagen.
Egal, ich beschloss, ich würde Finnland lieben und ehren.
Dom, Helsinki. Aus der Straßenbahn rausfotografiert.
Sehr faszinierend das.
Camphausteil. Es sieht nett aus. Alleine wäre es auch nett gewesen.
So waren es nur zu viele Leute mit zu wenig Platz.
Kleiner See. Hinterm Haus. Mit ein bisschen Wind, deswegen keine gescheite Spiegelung.
Außerdem… Egal. See. :soppy:
Jetzt habe ich Hunger. Die sind toll und lecker und wenn man nichts zu tun hat,
dann rennt man eben im Wald rum und isst das Zeug.

Birke. Ich mag Birken.

Mücke. Mücke auf meiner Hose. Ich mag Mücken nicht.

Moos. Im Wald. Überraschung.

Baum. Im Wald. Mit Abendlicht. Am Abend.
Die Überraschungen nehmen überhand.

Schon wieder keine gescheite Spiegelung.
Also, es spiegelt sich sehr hübsch, aber man sieht ja den echten Himmel nicht.

Hund. Stock. Spring!

Jetzt kämen Bilder von Jyväskylä, aber das sind viele und ich mag nicht. Irgendwann dann mal. Morgen oder so. Man darf es ja auch nicht übertreiben. Ich widme mich dann nun weiter meiner Langeweile. Oder meinem Buch. Oder meiner Schokolade. We’ll see.

Josefina

Minun äitin äiti on minun isoäiti.

19 Dienstag Aug 2008

Posted by Koffer in Alltägliches, Auslandsleben

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Finnland

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich will nichts sagen und gleichzeitig alles, was dazu führt, dass in meinem Kopf Chaos herrscht und ich mich noch weniger ausdrücken kann als sonst.
(Man darf anmerken, dass immerhin hier sonst kein Chaos mehr herrscht, wenn man mal von den Finnischsachen und dem Topf, in dem ich Kakao machte, absieht.)

Für ausführliche Berichte bin ich zu faul, wäre auch uninteressant, zufällige Informationen sind so sinnfrei (ich bekam heute einen zweiten Topf und sogar eine Pfanne), Gefühle ausbreiten ist dämlich.
Mir geht es gut, glaube ich. Ich bin müde, weil ich einfach eingeschlafen bin, als ich nach Hause kam.
Da ich nun über die Einführungssequenz beim Idioten hinaus bin, gefällt mir das Buch. Es ist interessant, irgendwie. Ich habe Schokolade hier, aber keine Lust darauf.
Ich bin verliebt. Er ist fünf und ich will ihn behalten. Die Gespräche sind zwar sinnfrei, weil wir uns gegenseitig kaum verstehen, aber es ist lustig. Und er antwortet, wenn ich was frage. Auch wenn ich gelegentlich sehr lange brauche, um einen Satz auf Finnisch fertig zustellen. Es ist niedlich, wie versucht wird auf Englisch zu antworten. Minä olen five. Thiii.
Ja, ich schmachte hauptsächlich kleine Kinder an, starre auf den See und lese. Und finde dabei meinen Seelenfrieden, jedenfalls ein bisschen. Und bin ständig müde.

Der Satz im Titel demonstriert übrigens sehr schön, wie sinnvoll doch der Genitiv ist. Hurra! Ein Fall, den ich begriffen habe. Jedenfalls ein bisschen, es ist gibt irgendwie noch mehr Stellen, wo man den einsetzt und das verwirrt mich. (Pingviini nappaa kalan. kala – Fisch. Da kommt dann der Genitiv, weil es um den ganzen Fisch geht. Ihr mich auch, liebe Finnen, ihr mich auch.)
Ansonsten kann ich nur anmerken, dass mein Gedächtnis sogar ein bisschen funktioniert, ich kann mir manche dieser absurden Wörter sogar merken und ich bin ein großer Fan von der Vokalharmonie.
Also ehrlich. („Minun äitin äiti on minun isoäiti“ heißt übrigens „Die Mutter meiner Mutter ist meine Großmutter“, eine Aussage, die wahrer nicht sein könnte.)

Bald ist das nächste Camp, in Kokkola und ich habe nur sehr wenig Ahnung, wie ich da hinkommen soll und außerdem ist das weit.

Aber jetzt, jetzt ist mir das einfach alles egal. Ich gehe weiterlesen und dann schlafen und morgen für wahnsinnig glückliche 7,5 Stunden in den Kindergarten und danach wird alles gut. (Minun Nalle!)

Josefina.

Johann Wolfgang Goethe: Die Wahlverwandtschaft

03 Sonntag Aug 2008

Posted by Koffer in Alltägliches, So viel Liebe

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Düsseldorf, Finnland, Helsinki, Kindergarten, Tampere

Mag nicht mehr. Die Liste Der Dinge Die Noch Getan Werden Müssen wird immer länger, obwohl ich was mache. Das demotiviert. Ein wenig demotivierend ist auch, dass das alles bis Mittwoch geschehen sollte. Dieses ganze Mittwochszeug kotzt mich eh an. So viel dazu. (Es wäre wahnsinnig lieblich, wüsste ich, dass es danach mal eben aufhört. Aber es hört nur für zehn Tage auf und auf die freue ich mich nicht sonderlich und dann will man irgendwie wieder nur Scheiße von mir. Lebensinn anyone?) Egal.

Ich warte gerade bis der Tee eine Temperatur erreicht hat, die ihn trinkbar macht. Dann gehe ich schlafen. Bis morgen. Morgen fahre ich dann fort wie ein Idiot in der Gegend rumzurennen, nur um Abends festzustellen, dass ich eh wieder nicht alles geschafft habe. Sind nur meine Sachen, die liegen bleiben, die von den anderen erledige ich ganz passabel. Mal mehr, mal weniger. Trotzdem.

Würde ich nun dieses lustige „Nenne ein Adjektiv, das dich beschreibt“, würde ich „wütend“ nehmen, natürlich ohne Begründung. Und ohne auf eine Person oder eine Sache im besonderen wütend zu sein. Es ist nur einfach.. jaha.

Wenn ich nochmal jemandem erklären muss, wann ich wohin fahre und was ich da mache, dann muss ich Gewalt anwenden. Entweder man hört mir zu oder man lässt dieses dämliche Interesse heucheln. (Unfairer Weise ist das nur auf einen Teil, der Leute, die fragen, bezogen. Es gibt Leute, die dürften gerne alles hundert Mal fragen und die sind immer noch nett. Leben is‘ unfair.)
Ich verkünde es eben nochmal: Ich, Josefina B., geborene Josefina B., wohnhaft in Düsseldorf am Rhein, fliege am Mittwoch den 06.08 nach Finnland (das ist eine unpräzise Antwort. Ich fliege nach Helsinki und fahre am siebten nach Jyväskylä bzw. in die Umgebung, um am 16. oder 17. nach Valkeakosi bei Tampere zu fahren.) Da arbeite ich dann niedliche elf Monate in einem noch niedlicherem Englischen Kindergarten. Und ja, ich wollte nach Finnland. Und ja, ich wollte in einem Kindergarten arbeiten. Das ist eine total freiwillige Entscheidung. Ganz allein meine. Ganz allein meine Sache. Und gottverdammtnochmal, ich freue mich. Und ich bin gut. :mittelfinger:

Der Tee ist immer noch nicht trinkbar. Bah, was ’ne fiese Sache. Erwähnte ich, dass mein Vater einmal eine großartige Ausgabe der Feuerzwangenbowle auf so.. altdeutsche Schrift? hatte? Liebe, jedenfalls. Und nicht mehr auffindbar. Wahrscheinlich im Keller. Nicht mal bei Papa. Ich hätte es gerne, muss ich gestehen. Wegen Buch und wegen Schrift und wegen allem. Wiedermal die segensreiche Kindheit. Hell yeah. Whatever.

Mag immer noch nicht. Muss gestehen, dass ich etwas sehr fertig bin. So nervlich gesehen. *fuchtel* Vielerlei Gründe und nur so lächerliche, dass mich das noch fertiger macht. Das stimmt jetzt nicht ganz. Und das war ein beschissener Satz. Ich bin mir nicht, sicher, was ich aussagen möchte. Bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt was aussagen möchte. Nein, wohl nicht. Na ja. Es regnet.

Es ist nicht gut, sich an jeden Scheiß zu erinnern. Es führt nur dazu, dass man wütend ist, wenn die anderen sich nicht erinnern. Also ehrlich. Außerdem bin ich voller Farbe.

Und ich hasse solche Dinge. Meine Sachen sind meine Sachen, also geht damit so um, als wären es meine Sachen. Kinders, ihr kennt mich. Ich bin nicht nett und so. Also, schon, aber auch nicht. Also… ich bin eh viel zu lieb für diese Welt. (Das traurige ist, dass das irgendwie stimmt. Mich verwirrt die Menschheit mit ihrer Hirnrissigkeit und Doofheit und Gemeinheit schon sehr. Manchmal komme ich mir seltsam moralisch vor, ohne das jemals zu sein. Egal.)

Obwohl ich gerne allein bin, war ich noch nie gut darin, das dann auch wirklich zu sein.

… Tee? Der Tee disst mich voll fies von der Seite. Ey!
Ah, jetzt geht’s. :liveticker:

Gute Nacht,
Josefina

Koffer

Kofferkind, Finnlandfreundin, Pinguinprinzessin, Rundreisende, Sprachenstudierende, Teetrinkerin, Mademoiselle Marseille.

Bloggt aus Lüneburg.
Zitiert aus Büchern.

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