Der zweite Teil der Finnlandreise (Arbeit!), war der traurigere Teil der Reise, wegen Arbeit! und wegen des falschen Finnlands. Denn Finnland ist besser als kein Finnland, aber Turku ist nicht Valkeakoski. Und insgesamt ist Turku noch nie so meine Stadt gewesen, das hat sich auch innerhalb dieser Woche nicht geändert.
Erstmal musste ich aber weg aus Valkeakoski, das ging wieder nur mit einem Umstieg in Hämeenlinna. Ich dachte mir so: „Kein Problem, setzte dich da im Busbahnhof rein, da gibt’s bestimmt auch wlan und so“. Das Ding hatte dann aber sonntags zu. Und ich stand also so 40 Minuten im Schnee. Finnland, man muss dich schon lieben.
Aufgrund meiner umfassenden Erfahrung mit dieser Stadt wusste ich aber, wo ein R-Kioski ist und bin dann dahin gestiefelt. Den Berg hoch mit dem großen Koffer. Spaßig. Da habe ich dann Sachen gekauft, hauptsächlich um nicht in der Gegend rumzustehen. Gewusst wie, liebe Konsumgesellschaft, gewusst wie.
Dann stand ich wieder rum, begleitet von einem Vogel und nicht gelungenen Makroaufnahmen. Was man halt so macht, wenn man Zeit hat.
Angekommen bin ich dann recht spät in Turku, in einer Stadt, die eine einzige Eisfläche war, dass ich den Berg (Berg ist ein bisschen übertrieben, aber für Finnland ist das schon ein Berg) nicht wieder runtergerutscht bin, sondern im Hostel angekommen bin, das ist ein Wunder gewesen! War dann aber da. F. war da, liebe Wiener waren da, alle freuen sich. Hurra.
Die nächsten Tage ist der Schnee leider geschmolzen, es war also nass und grau und die ganze Stadt lag voller Streusteine. Das ist das Finnland, das ich nicht so reizvoll finde, jedenfalls wenn man, wie ich dort, nur zwei paar Schuhe mithat.
Die Aussicht aus dem Hostel war dafür sehr finnisch. (Sehr finnisch heißt, dass Städte sehr hässlich sind.)
Und ansonsten wurde nicht so viel von Turku bei Tageslicht gesehen, denn es gab nicht so viel Tageslicht und sehr viel Zeit wurde in der Uni verbracht. Dort war es wie immer vergnüglich, war es sogar wirklich. Es war eine prima Woche.
Und manchmal, manchmal war das Wetter doch gut. Dann kann auch Turku nett aussehen.
Aber da musste ich prompt wieder fahren, mit dem Bus um vier Uhr morgens nach Helsinki, um dann in unendlicher Frühe in Hamburg zu landen und nach Hause zu fahren.
Ach, Finnland. Du bist eben doch mein Herzensland. Auch im Februar. Und jetzt verrate ich euch ein Geheimnis: Die nächste Reise ging nach Marseille. Kann man nichts machen. Auf das Seelenland folgt die Seelenstadt. Die Welt ist rund. Josefina
Finnland. Gerade war Besuch aus Finnland da und ich habe finnische Schokolade und ich erinnere mich an meinen letzten Finnlandaufenthalt zurück und mir schmerzt die Seele etwas dabei. Ich vermisse Finnland schon wieder.
Im Februar flog ich nach Finnland, gegen meine sonstigen Gepflogenheiten flog ich nach Helsinki, mit funky Finnair (größtenteils war die Reise eine Dienstreise, da kann man etwas fancier unterwegs sein, außerdem wird diese Reise in Turku geendet haben, da ist Helsinki dann eh besser).
In Finnland gab’s noch Eis und Schnee.
Und ich habe in Helsinki herausgefunden, welchen Bus ich nehmen muss, hatten dann sogar noch genug Zeit mir Schokolade und Pulla für die Fahrt zu kaufen. Leider war die Fahrt eine mit Umsteigen, so was lobe ich mir ja nicht. Der erste Umsteigeort ist unten abgebildet, das ist so eine Viertelstunde nach dem man eingestiegen ist und alle müssen dort umsteigen und man darf im Bus warten bis der andere Bus da ist, das ist bei diesem Wetter auch angebracht. Ich war erst nervös, aber dann ist mir eingefallen, dass ich da schon mal umgestiegen bin, da war ich nicht mehr nervös.
Ich musste tatsächlich nochmal in Hämeenlinna umsteigen, aber da ging auch alles schnell und dann war ich auch schon am schönsten Busbahnhof der Welt, da geht einem doch gleich das Herz auf!, und wurde von der besten Finnlandfamilie der Welt (jedenfalls von zwei Mitgliedern eben dieser) abgeholt. Da ging mein Herz wirklich auf.
Und dann ist man im besten Finnlandhaus aller Zeiten und es gibt Tee und Pulla und Finnisch und Menschen. Mein Herz sang ein Lied von Glück, das kann man mir aber glauben. Sauna gab’s auch. Ich weinte Freudentränen. Auf einer Ebene tu ich das irgendwie wirklich immer dort, obwohl alles, was bisher geschildert wurde, keinerlei Überraschungen bot. Ich trinke sogar quasi immer aus dieser Tasse. Das ist einfach das, was ich da mache.
Am nächsten Tag war ich quasi alleine, weil V1 und V2 in der Schule waren und M. irgendwas erledigen war und N. auf einer Dienstreise war (megapraktisch!). Da habe ich morgens erst mal irgendwann einen Spaziergang gemacht. Ich habe mir voll klug den Moment ausgesucht, in dem es geschneit hat und ich habe eigentlich nicht so viel sehen können, aber am Ende gibt es auch nicht so viel zu sehen.
Ich liebe es trotzdem. Ich liebe alles. In Finnland bin ich ein Haufen Harmonie und Glück. Alles lacht. Dann kam V2 nach Hause und wir sind zu ihrer Oma gegangen, N.s Mutter, die wohnt bloß die Straße runter. Da war das Wetter auch etwas freundlicher.
Bei der Oma haben wir Kuchen gebacken und dann kam der Opa und wir haben gegessen und eine Cousine war auch da und alles war prächtig. Ich kann nur so mittelgut (bis eher schlecht durch Nervosität) finnisch, das versaut mir manchmal die Prächtigkeit, aber irgendwie ist es trotzdem prächtig. Und dann war’s dunkel und wir sind nach Hause gegangen.
Weil N. ja nicht da war und M. spät arbeiten musste, war ich ganz alleine mit den Kindern im Haus, aber ich wusste gar nicht genau, wann die schlafen gehen sollen und essen und so ’nen Kram. Aber die hatten keinen Hunger und V2 wollte auf M. warten mit schlafen gehen, obwohl sie dann vorher fast in meinem Bett eingeschlafen ist. Ich wollte mich aber auch nicht mit dem Kind streiten, weil ich bestimmt nicht sehr autoritär auf finnisch sein kann. Ich fand’s aber auf irgendeiner Ebene auch irgendwie rührend, dass man mir einfach die Kinder überlässt. Aber die Kinder (in meiner Vorstellung: alle finnischen Kinder) sind auch recht selbstständig und nicht so schwierig. Außerdem kenne ich die ja schon immer (V1 ja wirklich, hach).
Am nächsten Tag war ich dann erst mal wieder alleine bzw. M. war aber draußen. Das Tolle ist, dass ich mit M. nicht reden kann, weil mein Finnisch bei dem aussetzt – ich verstehe den also und sage dann nichts außer ja und nein und dann bekomme ich innerliche Anfälle und kann nicht mal mehr ja und nein sagen. Das war bei dem schon immer so, weil ich den ja auch kenne seitdem ich noch gar kein Finnisch konnte und ich das Gefühl habe, der muss denken, ich sollte das langsam mal können und dann will ich keinen Fehler machen und sage gar nichts mehr, yeah.
Aber weil ich Anweisungen auf Finnisch tadellos verstehe, haben wir eine Uhrzeit zum Abfahren ausgemacht und haben V2 von der Schule abgeholt – ich habe sogar Gespräche hinbekommen: Denn erst mal wusste ich nicht, wo meine Handschuhe sind und musste fragen, ob ich welche leihen kann – wenn der Erfrierungstod droht, kann ich reden! Und dann war ich an der Schule interessiert und wollte wissen, wo er zur Schule gegangen ist (zur gleichen!) und so was, das ging auch. Ich kann ja, wenn ich… muss?
Jedenfalls sind wir dann auch noch nach Valkeakoski reingefahren und ich wurde abgesetzt – Stadt angucken und Kindergarten besuchen. Erst habe ich ein bisschen was gegessen, dann war ich im Kindergarten. Ich war auch ernsthaft drei Stunden da, das war megatoll. Erst haben die Kinder noch geschlafen und ich konnte mich ein bisschen unterhalten. Hier kam dann der zweite Heldenmoment meines Tages: Vollständige Sätze, die einfach aus meinem Mund kamen. Oh, was ist Finnisch für eine zauberhafte Sprache. Dann waren die Kinder wach und ich habe Bücher vorgelesen. Oh, ich vermisse den Kindergarten.
Dann bin ich noch ein bisschen durch die Stadt gezogen, habe eine Kaffeedose, Handschuhe und ein Windlicht gekauft und mich dann von N abholen lassen. Dann waren wir einkaufen, damit es abends wieder nur gute Sachen geben konnte und Sauna! Wie der erste Abend. Ich sag’s ja, Finnland ist vorhersehbar, aber alles, was man vorhersieht ist unfassbar gut.
Am nächsten Tag, das war ein Samstag, sind wir dann zum Mökki gefahren. Familie NMV1V2, N.s Eltern und die Schwester + Tochter + deren Tochter von N.s Vater. Ich bin mit N.s Vater im Auto zum See gefahren, der freut sich immer. Der findet es, glaube ich, auch immer ulkig, wie gut ich ihn verstehe und welcher Schwachsinn aus mir dann als Antwort rauskommt. Der ist unglaublich finnisch dieser Mann und ich finde ihn unglaublich cool. Ich fahre also sehr gerne Auto mit ihm.
Im Sommer muss man um den See rumfahren, aber im Winter kann man über den See fahren, dann ist man viel schneller beim Mökki. Eigentlich war sich aber niemand sicher, ob das Eis noch dick genug für das Auto ist, da musste N.s Vater also alleine fahren. Ich bin mit N. mit so ’nem Schneemobil gefahren, M. auch, der Rest ist Skigefahren. Und dann ging’s ab über den See!
Laut den Finnen lag leider sehr sehr wenig Schnee, ich fand, es war ausreichend, sah nämlich top aus. Ich hatte keine eigenen Winterschuhe mit (weil ich schlicht keine habe, der Winter in Deutschland war zu mild), aber ich durfte mir meine allerliebsten Schuhe leihen und stapfte in Filzstiefeln durch die Gegend. Diesen Ort dort, den liebe ich auch sehr.
Die anderen kamen dann auch mal langsam an.
Und dann gab’s erst mal Essen: Würstchen, Brot, Pulla und warmer Saft. Kann man sich nicht beschweren und dazu diese Aussicht. Ach, Finnland. Ach, ach, ach.Mit dem Ding da unten links bin ich gefahren worden.
Dann haben die Kinder so gespielt, die Erwachsenen herumgesessen, geangelt, umhergefahren und ich bin auch zu einer Runde Langlauf aufgebrochen, denn das macht Freude. Ehrlich wahr.
Dann kann man so über den See stromern und in der Ferne die Fabriktürme von Valkeakoski sehen. Prachtvoll.
Und überall sind diese kleinen Häuser am Ufer und die Stille wird zerrissen von M.s rasanter Fahrt – der fährt gerne schnell mit verschiedenen Geräten über den See. Wenn er dann aufhört, merkt man erst, wie still es da eigentlich ist.
Alles ist sehr friedlich und eigentlich passiert gar nichts, aber es muss ja auch gar nichts passieren.
Und dann geht’s zum Aufbruch, diesmal bin ich mit den Skiern zurückgefahren und ich bin nur einmal hingefallen. An Stellen, an denen der Wind den Schnee vom Eis gepustet hat, ist es sehr rutschig. Aber schön war’s trotzdem und dann gab’s nochmal Sauna, denn am nächsten Tag musste ich schon wieder fort, zwar noch nicht aus Finnland, aber wenn ich Finnland sage, dann meine ich Valkeakoski. Denn nirgends ist Finnland wieder so schön wie dort.
Das ist sehr pathetisch, aber die Wahrheit. Josefina
1. Der Tag beginnt im Metronom. 2. Hallo, Hauptbahnhof (I) 3. Wandeln durch Altona – auf der Suche nach einem dm (gefunden) 4. Fremdbüro, aber ich habe mein Resthenna abgeliefert.
5. Ingwertee mit Nordbrezen-M und dem mysteriösen M 6. Hallo, Hauptbahnhof (II) 7. Eigenbüro 8. Dammtor
Wir tun mal so als wäre Freitag, in der heutigen Zeit ist man da ja sehr flexibel und die Technik bietet einem die Möglichkeiten. Und herzlich Willkommen im Reisejahr 2017!
Jedenfalls sind H., E., Dario und ich am 2. Januar nach Maastricht gedüst, von Düsseldorf aus geht das ganz prima. Wir haben diese Stadt gewählt, weil wir nach Holland wollten und Venlo zwar funky, aber auch sehr bekannt ist. Maastricht kannten wir alle nicht so gut.
Wir kamen an und parkten. Das läuft erstmal super.
Dann sind wir recht planlos rumgelaufen. Und haben das Rathaus gefunden – ohne es gesucht zu haben. Wie man den Bildern ansieht war das Wetter nur bedingt prima, aber im Januar kann man sich da wohl auch wenig beschweren. Am Rathausplatz haben wir erstmal einen Kakao getrunken, damit wir wieder warm werden.
Dann waren wir shoppen. Denn in Holland gibt’s Hema, da muss man unbedingt hineingucken. Und Sachen kaufen. Das ist so. Mehr haben wir erstmal nicht geshoppt, glaube ich.
Am Vrijthof war ein geschlossenes Riesenrad und geschlossene Buden, die abgebaut wurden. Leider haben sie die Sicht versperrt.
Am Vrijthof liegen zwei Kirchen – Die Servaasbasiliek und die Sint Janskerk. Die erstgenannte ist die älteste erhaltene Kirche der Niederlande und da haben wir die natürlich angeguckt, auch wenn man Geld dafür bezahlen muss (nicht sehr viel, weiß ich gerade nicht mehr).
Da werden auch Sachen aus der Schatzkammer ausgestellt, kann man sich sehr wohl mal ansehen.
Neben der Kirche ist dann wie gesagt die Sint Janskerk, die war aber zu. Im Sonnenlicht sieht der Turm auch besser aus, glaube ich.
Dann sind wir erstmal wieder durch die Stadt gewandelt. Wir haben Kebab gegessen, das war prima. Dann haben wir ein Klo gefunden. Das ist ebenfalls eine wunderschöne Erinnerung.
Die Maas haben wir auch noch angesehen. Flüsse sind ja immer sehenswert, so auch die Maas. (Ich habe mir übrigens im Zuge dieses Besuch keine einzige Angabe über die Maas gelernt, aber der Höhenunterschied des Rheins beträgt 2345 m.)
Zum Abschluss sind wir in eine weitere Kirche gegangen – die ist aber keine Kirche mehr, sondern eine Buchhandlung. Das ist ein bisschen cool. Ich habe ein Buch gekauft. Kalle Blomquist. Der macht nämlich immer rustige vakantie.
Dann sind wir nach Hause gefahren. Das war prima! Josefina
Berlin | Niedersachen (irgendwo zwischen Vierhöfen und Westergellersen) Hamburg (IKEA-Toilette ftw) | Lüneburg
Der Mai fing in Prag an (nicht im Bild), führte nach Berlin und dann nach Lüneburg bzw. Hamburg. Viel weiter bin ich nicht gekommen, aber das ist ja auch mal gesund. Gesund war ich dafür weniger, weil ich mich ja aufgrund sportlicher Ambitionen verletzten musste und dann erstmal eine Weile auf dem Sofa saß statt weiter fidel durch die Gegend zu rennen. Oder mich vom Pferd tragen zu lassen. Oh, das arme Pferd, es hat mich sicherlich vermisst.
Ich habe dafür medial konsumiert: erst einmal war ich am Anfang des Monats auf einem Konzert. Von Sylvan Esso. Die sind sehr cool, falls ihr das wissen wollt. Die Vorgruppe war auch sehr cool: Noga Erez. Ich musste aber leider dann feststellen, dass ich eben diese auf Platte weitaus weniger cool finde als live. Das hat mich etwas betrübt, denn es hat mir auf dem Konzert wirklich sehr gut gefallen.
Ansonsten habe ich bestimmt auf dumm auf den Bildschirm geglotzt, das kann ich ja auch ganz gut. Ich rekapituliere mal eben. Weitergeguckt, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, habe ich sicherlich Grey’s Anatomy, was nun vorbei ist, und Big Bang Theory, was ebenfalls erstmal vorbei ist.
Erneut geguckt habe ich die siebte Staffel Dexter, weil ich Lust auf Hannah hatte und habe dann auch noch im Mai mit der achten angefangen. So kann’s gehen. Ein bisschen House(irgendwo in Staffel sieben) habe ich auch geguckt, geht immer.
Weitergeguckt habe ich tatsächlich auch Breaking Bad und ich habe das auch tatsächlich immer noch nicht fertig geguckt, das könnte ich ja auch mal ändern, was?
Als ich dafür so mit meinem Fuß auf dem Sofa saß und mich nicht bewegen konnte, habe ich alles, was es von Wild Germany bei netflix gibt, angeguckt, das ist irgendwie eine komische Auswahl an Folgen, aber immerhin ist es teilweise ganz unterhaltsam, das kann ich nicht leugnen. Was ich auch komplett angesehen habe (an einem Tag) ist 13 reasons why und diese Serie hat mich schon in der ersten Folge so unendlich aufgeregt, dass ich sie nur weitergeguckt habe, um mich immer mehr aufzuregen. Finden das Leute wirklich gut oder finden das Leute gut, weil das Thema oh so wichtig ist? Eine von der Grundstruktur dumme Serie mit dummen Charakteren.
Um mich von diesem Schreck wieder zu beruhigen habe ich dann (mit Dario) Secretariatgeguckt, ein Film über ein Rennpferd. Das ist ein Disneyfilm und natürlich unendlich kitschig. Aber (jetzt wird’s traurig): ich fand den nicht so schlimm. Tut mir Leid. Dann haben wir auch noch Seabiscuitgeguckt und ich glaube, ich habe den Anfang vom Film schon sehr lange nicht mehr gesehen, denn mir war nicht in Erinnerung geblieben, wie langatmig und filmisch schlecht dieser Anfang ist. Ich frage mich auch gelegentlich, woher meine Faszination mit Rennpferden kommt, die bieten großen Unterhaltungswert für mich, ich finde Rennen in echt aber eher langweilig bis dumm.
Um bei der Dummheit zu bleiben: Ich verfolge auch weiterhin Let’s dance. Weil ich’s kann. Und Schulz und Böhmermannhabe ich anfang des Monats bestimmt auch geguckt, die Folge war erträglich. Das Neo Magazine schwankt zwischen gut und unterirdisch, aber ich gucke es trotzdem immer. Ich gucke auch immer noch oft Last Week Tonight, weil ich das fast immer gut finde. Und bestimmt habe ich irgendwelchen Outdoor-Kram auf youtube mit Dario angesehen und irgendwelchen Fernsehkram und Fußball auch. Jetzt ist es auch wieder vorbei mit Fußball. Oh Gott, was werden wir nun alle tun? (Das ist außerdem gelogen, bald gibt’s doch Länderspiele, ich Dummerchen!)
Der Mai also! Ich habe auch wieder gelesen! Is‘ echt wahr. Mehrere Bücher habe ich angefangen und(!) beendet, man glaubt es kaum. Ich habe außerdem meinen Geburtstag gefeiert und ein Sofa gekauft. Dinge, die man halt so tut. Ich weiß nicht mehr, was ich tu.
In Düsseldorf gibt es ein Schloss. Das überrascht mich nicht sehr, denn soweit ich zurückdenken kann, weiß ich das schon immer. Das ist vermutlich nicht ganz akkurat, aber zumindest gibt es dieses Wissen schon sehr lange in mir, denn ich wuch ja nun doch in dieser Stadt auf. Was teilweise etwas überraschend ist: Ich bin nie in diesem Schloss gewesen. Man sollte meinen, dass mich wohlwollende Verwandte oder irgendeine Schule (und ich habe drei Schulen in Düsseldorf besucht!) mal in dieses Schloss geschleppt hätte, aber nein. Für eigens gestaltete Ausflüge liegt das Schloss zuweit im Düsseldorfer Süden – Benrath eben, nicht meine Hood. So mussten also mehr als 10.000 Tage (10.122, um genau zu sein) meines Lebens vergehen, bevor das Schloss im Dezember des vergangenen Jahres durch mich beehrt wurde. Inklusive meiner Mutter (die das auch nicht kannte!), Dario und H., die über Silvester mit in Düsseldorf war.
Das Schloss Benrath ist ein Schloss aus dem 18. Jahrhundert, die Anlage besteht aus der Corps de Logis, zwei Flügelgebäuden (da sind heute Museen drin), zwei Torhäusern (in einem Kauft man die Eintrittskarten) und der Parkanlage. Das Corps de Logis (also die Wohnanlage des Kurfürsten und der Kurfürstin) kann man nur mit Führung betreten.
Es ist kein riesiges Schloss, aber die Außenanlage ist eigentlich sehr schön, auch der Blick über den Schlossweiher auf das Corps de Logis mit den symmetrisch angeordneten Flügelgebäuden hat etwas für sich. Der Park ist sicherlich zauberhaft. Allein: es war bitterlichkalt und keiner wollte draußen Fotos machen. Kann man aber auf wikipedia und dergleichen angucken, falls man sich das unbedingt wünscht.
Aber was machen eigentlich die Enten im Winter? Die Poren?
Aufbauende Literatur findet man auch in einem der Torhäuser, dort, wo man die Eintrittskarten kauft, gibt es einen kleinen Laden. Ich habe auch tatsächlich Bücher gekauft, aber nicht dieses. Vielleicht hätte das aber den Enten was genützt?
Im Inneren muss man Filzpantoffeln über seine Schuhe ziehen, damit man den Boden nicht zerstört. Damit kann man dann aber lustig rumschlittern. Gefühlt ist das übrigens das einzige, was einem Düsseldorfer, die dieses Schloss schonmal betreten haben, mitteilen: Da bekommste Filzpantoffeln und dann kannste über die Boden rutschen, das ist lustig. Düsseldorfer sind nicht sehr kulturell wertvoll. Aber so ist Benrath: dort ist das Schloss mit den rutschigen Böden und die Eislaufhalle. Ein Stadtteil zum Schlittern.
Das Innere des Schlosses ist sehr prächtig. Es gibt einen Teil für die Kurfürstin, der mit Gartenmotiven gestaltet ist, und einen Teil für den Kurfürsten, der mit Jagdmotiven aufwartet.
Das Schloss ist (wie schon die Anlage) symmetrisch aufgebaut, die Mittelachse bilden das Vestibül, das als Esszimmer/Festsaal genutzt werden konnte, der Grand Salon und der Kuppelsaal. Hier konnte man mächtig tanzen. Die Kuppel kann man unten auf dem Bild sehen. Das Orchester saß quasi in dieser Kuppel, man konnte die Musiker während sie spielten, nicht sehen. Das soll wohl ein Megaeffekt gewesen sein, ich hätte das gerne mal gehört, aber das geht wohl nicht. Später haben wir auch in den oberen Stockwerken den Aufgang zur Kuppel gesehen, das darf aber (gerade?) wegen baulicher Mängel nicht betreten werden.
Ansonsten ist es recht reich verziehrt, vor allem die sogenannten Gartensäle. In diesem Schloss waren die Gesellschaftsräume von den Privaträumen getrennt, diese waren dann auch etwas weniger prachtvoll, aber immer noch mit sehr hübscher Tapete. Und Tapete ist das Wichtigste.
Im Schloss ist es gar nicht so warm, deswegen behält man bei Führungen im Winter lieber seine Jacke an, lässt sich von der Wintersonne bescheinen und lauscht hingebungsvoll.
Suchbild: Wo bin ich?
Das Schloss ist sehr hübsch, wer in Düsseldorf ist, kann es ruhig mal ansehen. Ich glaube, der Garten ist wirklich auch sehr schön, vielleicht gucke ich den im Sommer mal an.
Als kleine Zugabe gibt es heute noch ein paar Extrabilder. Zum Beispiel von der Düssel, dem reißenden Fluss, der Düsseldorf seinen Namen gab. In dem dunklen Backsteingebäude (hinter dem Baum) habe ich mal gewohnt. Das Fenster im dritten Stock, das man hier sieht, war von meinem Zimmer. Ich wusste manchmal gerne, wer da jetzt wohnt.
Ansonsten gibt es am Kirchplatz eine Kirche! Aber da der Platz tatsächlich Kirchplatz heißt, habe ich mir noch nie irgendwelche Gedanken darüber gemacht, wie die Kirche heißt. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass das die St.-Peter-Kirche ist. Der Kirchplatz liegt in Unterbilk, das ist meine Hood.
Ach, Düsseldorf. Rührt auch an meiner Seele, wie Marseille. Und Valkeakoski. Nächste Woche geht’s aber woanders hin. Josefina