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Und dann, dann war irgendwie auch schon wieder der letzte Tag. Der letzte Tag ist, ähnlich wie der erste Tag, ein Tag des Wanderns. Und ein Tag des guten Essens. Aber das war erst am Ende des Tages. Am Anfang des Tages (unsere Tage haben immer tendenziell spät angefangen, ich habe auch recht viel auf dem Sofa gelesen in diesem Urlaub) wanderten wir zu der Straße zurück, die ich in der Nacht kaufen wollte. Ich wollte sie auch tagsüber noch kaufen, weil sie sehr klein ist und wunderbare Gegensätze kombiniert.
Und Hunde liegen dort auch noch rum.
Ich sage euch jedenfalls Bescheid, wenn ich die Straße gekauft habe. Sie liegt auch ziemlich nah am Place Castellane, der mich ästhetisch auch immer anspricht.
Dann sind wir planlos weitergelaufen, so weit ich mich erinnern kann, waren wir wirklich ohne Ziel und liefen so rum.
Durch kleinere und größere Straßen. Die Rue d’Italie, um das zu präzesieren.
Und ich habe ja eine (nie geleugnete) Schwäche für französische Häuserfronten, ich kann da nichts für.
Aber beim Boulevard Paul Peytral sind wir dann links wieder abgebogen und den Berg (den wir natürlich bereits wieder hochgelaufen waren) wieder runterzulaufen. Ein Auf und Ab in dieser Stadt, aber gefühlsmäßig natürlich immer ganz weit oben.
Und dann, dann waren wir auf wundersame Weise wieder am Hafen und haben das obligatorische Selfie gemacht. Wir sind auch gute Touristen!
Dann haben wir der Sonne zu gesehen, wie sie den Hafen beschienen hat. Obwohl da am Anfang auch Wolken waren! Aber das sieht ja auch nicht so schlecht aus.
Die Sonne hat die Wolken aber dann doch besiegt!
Ich sag’s ja. Häuser, Meer, Licht, alles top.
Wir bewegten uns wieder auf der rechten Hafenbeckenseite, unwiederruflich angezogen. Von Saint-Jean.
Aber erst mal besser noch einmal die Aussicht angucken, man weiß ja nie, wann man das wieder tun kann.
Nach dem Gucken der Aussicht, haben wir aber tatsächlich auch noch die Innensicht angeguckt, weil wir nichts vorhatten, und lungerten so in der Festung rum, das hatten wir vorher nie so ausführlich gemacht.
Das ist ganz süß dort und die Aussicht stimmt auch schon wieder, Mensch, ey, da wird ja das Huhn in der Pfanne verrückt.
Und dann sind wir gegangen, denn der Abend kam und da hatten wir wieder was vor. Wir waren nämlich essen und es war wie immer lecker und ein Fest, obwohl ich nicht den Nachttisch essen konnte, den ich haben wollte, weil alles mit Kaffee gemacht war, aber ich habe trotzdem einen sehr guten Nachtisch gefunden!
Dann ging’s auch schon wieder in die Wohnung zurück, noch am Bäcker vorbei, bei dem ich immer so schön „Deux Baguettes s’il vous plaît“ gesagt habe, um den Koffer zu packen. Also das war der Plan. In echt sind wir aber schlafen gegangen und haben erst am nächsten Morgen gepackt.
Und dann standen wir auch schon am Bahnhof, warfen einen letzten dramatischen Blick auf die Stadt zurück und fuhren, mit gebrochenem Herzen, davon.
Wie man eventuell bemerkt hat, war diese Reise diesmal unendlich unspektakulär und deswegen unendlich großartig. Jederzeit wieder. Für immer.
Josefina